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Vortrag der Historischen Bibliothek: Auf den Spuren der Druckwerkstätten um 1480

Gab es in Rastatt schon um 1480 eine eigene Druckwerkstatt? Dieser Frage geht Dr. Uli Steiger, Leiter der Historischen Bibliothek, in einem Vortrag am Mittwoch, 19. November, nach. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Bibliothekssaal des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag trägt den Titel „Magister Johannes Müller de Rastetten: Gab es 1480 eine Druckwerkstatt in Rastatt? – Buchdruck am Oberrhein: von Basel bis Heidelberg“.

Dr. Steiger stellt zunächst die Entwicklung des Buchdrucks am Oberrhein vor und erläutert, welche Städte früh zu Zentren dieses neuen Handwerks wurden. Anschließend widmet er sich der Frage, ob auch in Rastatt eine Inkunabeldruckerei oder Buchbinderwerkstatt existierte. Dabei stehen zwei Persönlichkeiten aus dieser Zeit im Fokus: der um 1445 bis 1448 geborene Rastatter Humanist Johannes Müller oder auch – wie er sich latinisierend nannte – Johannes Molitor. Und der 1504 geborene Autor, Drucker und Prediger Bartholomäus Westheimer, der sich mehrfach in Rastatt aufhielt. Mithilfe historischer Quellen prüft der Referent, ob sich aus deren Wirken Hinweise auf eine Rastatter Drucktätigkeit ableiten lassen.

Der Oberrhein war schon seit dem Mittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft. Städte wie Basel, Colmar, Freiburg, Hagenau, Heidelberg, Mainz, Molsheim, Mulhouse, Offenburg, Schlettstadt, Speyer, Straßburg und Worms spielten eine zentrale Rolle bei der Verbreitung des Buchdrucks, der durch Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts erfunden wurde. In diesem Umfeld sucht Dr. Steiger nach der möglichen Spur einer Druckerei in Rastatt.

Weitere Informationen gibt es von Montag bis Mittwoch telefonisch unter 07222 972-840 oder unter www.historische-bibliothek-rastatt.de.

Kollage Druckpressen
(Erstellt am 12. November 2025)