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Es luthert auch in Rastatt: Ausstellung und Vortragsreihe in der Historischen Bibliothek(2. Juni 2017) Wir schreiben das Jahr 500 nach Luther. Ganz Deutschland gedenkt und feiert den großen Reformator. Ganz Deutschland? Ja! Rastatt ist zwar über weite Strecken katholisch geprägt, hat aber trotzdem Spannendes zum Reformationsjubiläum beizutragen: Mit einer Vortragsreihe in der Historischen Bibliothek unter dem Titel „Das bewegte 16. Jahrhundert und seine Folgen“ würdigt auch die Stadt Rastatt den historischen Anlass. „Wie der Titel der Reihe erahnen lässt, haben wir uns bemüht, bei ihrer Konzeption breiter zu denken und nicht allein auf Luther zu fokussieren“, erklärt Bibliothekarin Heike Endermann. Trotzdem wird das Thema Reformation bei allen Vorträgen anklingen. Sie finden im Historischen Bibliothekssaal statt und beginnen jeweils um 19 Uhr:
Ausstellung im historischen Bibliothekssaal – Ein Jahrhundert in Titelseiten An den Vortragsabenden und bei den monatlichen Bibliotheksführungen warten hinter schützendem Glas zahlreiche Originale aus dem Bibliotheksbestand auf die Besucher des historischen Bibliothekssaals. Heike Endermann hat parallel zur Vortragsreihe eine Sonderausstellung mit den bedeutendsten Werken des 16. Jahrhunderts entworfen. Alle Exponate markieren Paradigmenwechsel in ihrer jeweiligen Disziplin – ihre aufgeschlagenen Titelseiten präsentieren ein wahrlich „bewegtes Jahrhundert“. Nicht nur in der Theologie, auch in den Naturwissenschaften, in Geographie, Literatur, Kunst und dem humanistischen Denken fanden maßgebliche Umbrüche statt. In den Begleittexten werden die jeweiligen Autoren porträtiert: Mit von der Partie sind Erasmus von Rotterdam, Beatus Rhenanus, Justus Lipsius, Gerhard Mercator, Tycho Brahe und Nikolaus Kopernikus, Hans Sachs, François Rabelais sowie Niccolo Macchiavelli. Es lutherte auch in Rastatt Auch in der Sonderausstellung führt im Reformationsjahr natürlich kein Weg an Luther vorbei. In einem zweiten Teil der Ausstellung, der sich auf die Reformation konzentriert, liegt neben den berühmten Thesen auch eine Ausgabe von Luthers Tischreden. Seine „Mittäter“ Philipp Melanchthon, Martin Bucer und Johannes Brenz kommen ebenfalls zur Sprache. Dass es auch in Rastatt schon im 16. Jahrhundert „geluthert“ hat, beweist ein weiteres Fundstück der präzise recherchierten Ausstellung: „Datum zů Rastatt im .1525.“ heißt es unter dem Vorwort einer Schrift des schwäbischen Reformators Brenz. Zeithistorische Dokumente zu den Reformationsgesprächen, den Reichstagen des 16. Jahrhunderts, zur „Confessio Augustana“ und dem Augsburger Religionsfrieden dokumentieren eindrücklich das weitere Reformationsgeschehen. Selbst weniger beachtete politische Erscheinungen wie der Bauernkrieg in Süddeutschland und die Türkenfeldzüge werden nicht übergangen. Auf Anfrage ist die Sonderausstellung auch außerhalb der Vorträge und Führungen zu sehen. Die letzte Führung vor der Sommerpause findet übrigens am Sonntag, 11. Juni, um 11 Uhr statt. Weitere Informationen erteilt Heike Endermann unter Telefon 07222 9728420 oder per E-Mail an heike.endermann@rastatt.de. ![]() |
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