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Das Museum in der ScheuneDie Rheinkorrektion von Johann Gottfried Tulla Das Museum in der Scheune widmet sich einem zentralen Thema der PAMINA Rheinpark-Museen, der Rheinkorrektion Tullas und seiner Nachfolger unter technischen, kulturhistorischen und ökologischen Aspekten und versucht überblicksmäßig, die damit verbundenen Landschaftsveränderungen der Rheinauen um die Riedorte Ottersdorf, Plittersdorf und Wintersdorf darzustellen. In seiner Zeit als Wunderwerk der Ingenieurbaukunst bewertet, legte Tulla 1817 seine Pläne vor, den ”wilden” Rheinstrom zu bändigen. In erster Linie ging es um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Rheinanwohner, um sie vor Hochwasser und Krankheiten wie Rheuma und Wechselfieber zu bewahren. Ein wichtigster Motor für den Rheinausbau waren auch wirtschaftliche Interessen, vor allem die Schifffahrt. Dieses Spannungsverhältnis zwischen technischer Ingenieurleistung und wirtschaftlich-politischen Interessen einerseits und den Lebensraumveränderungen andererseits wird in der Dauerausstellung des Riedmuseums durch zahlreiche Exponate, Karten, Modelle und Inszenierungen dargestellt: Im Zentrum steht ein 6 x 2,5 m großes Rheinauenmodell im Maßstab 1:2000. Es simuliert den Rheinverlauf zwischen Hügelsheim und Steinmauern im Jahr 1852. Der nördlich von Ottersdorf gelegene Teil des Stromes war zu dieser Zeit schon ”rektifiziert” und zeigt den begradigten, in ein Flussbett gebrachten Rhein. Der südliche Abschnitt dagegen ist noch Rheinurstromgebiet, mit seinem mäandrierenden, in viele Seitenarme verästelten Flussbett. Das Modell kann für den Besucher geflutet werden und veranschaulicht unterschiedliche Wasserstände vom Niedrigwasser bis zu extremen Hochwasser und die Auswirkungen auf das Umland. Pläne und Karten von 1595 bis 1872 dokumentieren daneben die stets bei extremen Hochwässern wechselnden Rheinverläufe in der Riedlandschaft. Eine wichtige Voraussetzung für die Festlegung der Grenze war die Durchführung einer präzisen Landvermessung mit einem einheitlichen Maßsystem. Ein großes Verdienst Tullas war es, die sehr unterschiedlich definierten Längenmaße Fuß, Ruthe und Klafter auf badischer Seite in einem Dezimalsystem zu vereinheitlichen, das durch das Urmeter in Paris definiert war. Der in der Ausstellung gezeigte ”Badische Normalmaßstab” von 1829 legt das badische ”Fuß” auf 30 cm fest, dass nun nicht mehr in 12er Einteilungen sondern von nun an gezehntelt wird. Mittels dieses Instrumentes war es möglich, die Bann- und Hoheitsgrenzen entlang des Rheins festzulegen, die mit Pappelalleen - die im Museum mit bedruckten Fahnen inszeniert werden - bepflanzt wurden. BildergalerieZum Vergrößern bitte das gewünschte Bild anklicken. Alle Fotos: Stadt Rastatt ![]() |
Kontakt:Museumsadresse/PAMINA-Rheinparkzentrale Postanschrift Öffnungszeiten: Eintritt:
Sonderführungen nach Vereinbarung |